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Samstag, 9. November 2013

Poetischer Pop in Perfektion: Agnes Obel

Okay, diese Künstlerin lässt mich in Alliterationen schwimmen. Gerne auch in Aphorismen, überladener Symbolik oder sonstigen Kniffen der Lyrik. Um meine Begeisterung und auch Emotionalität auszudrücken muss ich heute einfach etwas dicker auftragen.
Fakt ist: Die teilweise fast schon ätherische Schönheit der Stücke dieser zarten Person (The Cure, bspw) sind so schön das es fast weht tut. In dem Ambiente des gotischen Sandsteinbaus der Heidelberger Heiliggeistkirche eine schöne Zusammenführung. In dieser Perfektion, begleitet von Cello und Violine, wurde Popmusik schon lange nicht mehr zelebriert. Es bleibt in dieser ganzen bittersüßen Schönheit etwas von Bedrohung. Dieses Konzert war wie die Ruhe vor dem Sturm. Wunderschön still, etwas Gewaltiges erahnend, düster am Horizont.


Agnes Obel und Eule


Gute 90 Minuten Konzert waren keine Ausnahme, die Akustik in der Kirche erwartet stimmig. Das Cello dröhnte durch das Mittelschiff, während sich die feinen Klänge der Violine in die Arkaden schwangen. Obels glasklare Stimme, positioniert vor der Apsis, brachte die Divinität die dieser Abend verlangte.
Songs beider Alben, "Philharmonics" und dem aktuellen "Aventine", verzauberten. Irgendwie sympathisch: "Just so", der kommerzielle Erfolg dann Werbe-Spot vom ersten Album, blieb aus.